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Samstag, 14. Mai 2016

windige Fjorde von Oslo

Dank der bereits um 5 Uhr Früh scheinenden Sonne, waren wir mehr als pünktlich um 8 Uhr schon beim Frühstück. Hier in Norwegen ticken die Uhren ja auch etwas langsamer: Frühstück erst ab 8 Uhr, Sehenswürdigkeiten erst frühestens ab 10 Uhr geöffnet.
Det kongelige Slott
Da wir keinesfalls bis 10 Uhr warten wollten, um unsere Stadttour zu beginnen, sind wir als erstes zum königlichen Schloss spaziert. Das klassizistische königliche Schloss zu Oslo befindet sich in Staatsbesitz und ist dem König von Norwegen zur Verfügung gestellt. Es liegt am Ende der Karl Johans gate und ist von einem 22 Hektar großen Park umgeben. Das Schloss hat mehrere Funktionen zu erfüllen. Es dient als Residenz des Königs, als Ort der staatlichen Repräsentation, der Verwaltung der Monarchie und auch als vornehmstes Gästehaus des Landes. Beim Bau handelt es sich um eine Dreiflügelanlage, die aus Backstein errichtet wurde und verputzt ist. Der dreigeschossige Hauptflügel ist durch drei Risalite aufgelockert, wobei nur der Mittelrisalit durch die Säulenfront hervorsticht. Das Schloss umfasst 173 Räume und gehört somit zu den kleineren Residenzen Europas.
Oslo Radhus
Nur wenige Gehminuten entfernt liegt das eigentümliche Rathaus von Oslo. Das monumentale Rathaus, dessen Bau 35 Jahre von 1915 (erster Architektenwettbewerb) bis 1950 dauerte, kann als Symbolbauwerk der neu gewonnenen Unabhängigkeit gelten.
Kaffee und heiße Schoki
Um die Zeit bis zur Öffnung des Nobel Friedenszentrums bestmöglich zu verbringen, haben wir dann einfach einen kurzen Zwischenstopp in einem Kaffeehaus gemacht und uns draußen bei Sonnenschein eine schöne Zeit gemacht.
Nobels Fredssenter
Das Nobel-Friedenszentrum ist eine norwegische Stiftung, die anlässlich der Feiern zur 100-jährigen internationalen Souveränität Norwegens im Jahr 2000 vom norwegischen Parlament gegründet und am 11. Juni 2005 eröffnet wurde. Die Stiftung informiert über den Friedensnobelpreis, die Preisträger und deren Arbeit, sowie von aktuellen Konfliktherden auf der Welt und den Einsatz für den Frieden. Die Stiftung hat ihren Sitz im Vestbanestasjonen, dem ehemaligen Westbahnhof, am Rathausplatz in Oslo, gegenüber dem Osloer Rathaus, wo der Friedensnobelpreis verliehen wird. In der alten Zughalle und der Galerie gibt es wechselnde Ausstellungen. Es finden auch Vorträge und Konferenzen statt und es werden Filme gezeigt. Ziel des Zentrums ist es, durch einen Besuch im Friedenszentrum den einzelnen Menschen zur Reflexion und zum Engagement aufzufordern.
Helena und die Fjorde
Danach haben wir ganz im Stil der Osloer bei einer Imbissbude einen Wrap gekauft und auf einer Parkbank versucht diesen zu verzehren. Mit ein paar Flecken mehr auf der Hose sind wir dann pünktlich um 13 Uhr mit der Helena vom Hafen zu den Fjorden raus gefahren. Leider hat der doch recht frische Wind die Stimmung etwas getrübt, aber Magon und ich waren glücklicherweise kleidungstechnisch gut darauf vorbereitet.
Die Fahrt ging vorbei an der modernen Oper und an diversen Badeinseln von Oslo.
Oper von Oslo
Die neue Oper gilt als größtes norwegisches Kulturprojekt der Nachkriegszeit. Das einem treibenden Eisberg nachempfundene Gebäude wurde vom norwegischen Architekturbüro Snøhetta  („Schneekappe“) entworfen, das schon die neue Bibliothek von Alexandria in Ägypten konzipiert hatte. Das Opernhaus ist 110 Meter breit, 207 Meter lang und verfügt auf einer Fläche von 38.500 Quadratmetern über mehr als 1100 Innenräume. Die Fassade des Gebäudes besteht zu 90 Prozent aus weißem italienischen Carrara-Marmor und zu zehn Prozent aus norwegischem Granit, der in Rennebu abgebaut wurde.
Badehäuschen
An der Westseite von Nesodden bevölkern bunte Badehäuser das Bild. Zu ihnen gibt es eine interessante Geschichte: Es war einmal eine Zeit, in der das öffentliche Baden unter Strafe verboten war. Was natürlich den Drang, öffentlich zu baden, verstärkte. Da man aber nicht die Gefahr eingehen wollte, mitten im Brustzug von der Wasserpolizei aus dem Fjord gefischt zu werden, musste eine Lösung her: Das Badehaus mit Loch im Boden. Wer es sich leisten konnte, kletterte bei schönem Wetter in sein Badehaus, entkleidete sich und ließ sich durch das Loch im Boden ungesehen in die kühlen Wellen des Fjordes gleiten. – In den 1920ern dienten die bunten Hütten dann ganz anderen Flüssigkeiten: Durch die versteckte Lage konnte während der Prohibition hier ungesehen Alkohol an Land geschmuggelt werden.

Nach den doch recht windigen 2 Stunden an Bord der Helena haben wir uns dann in einem der Restaurants in Aker Brygge unter einer Infrarotlampe mit einer heißen Suppe und knusprigen Kartoffeln gestärkt. Wieder gut aufgewärmt sind wir dann zurück zum Hotel und haben dort den geplanten Matratzenhorchdienst angetreten - der dann ungeplanterweise etwas länger ausgefallen ist :-)
Nach Dienstende haben wir dann überrascht festgestellt, dass es während unseres eifrigen Einsatzes beim Matratzenhorchen draußen geregnet hat und wir das damit perfekt versäumt haben. 
Vika ist hier allgegenwärtig
Doch wieder etwas hungrig sind wir dann zu unserem obligatorischem Besuch beim goldenen M aufgebrochen. Diesmal haben wir uns über den Weg zum Zentrum vorbei an den Vika terrassen entschieden. Vika ist ein eigener Stadteil im Olsoer Zentrum.
Wie bisher in jeder Stadt haben wir auch in Oslo einen Test beim goldenen M durchgeführt und festgestellt, dass es sich in Oslo nicht um ein Fastfood-Restaurant handelt, sondern um ein VerySlowfood-Restaurant - noch nie so langsam bedient worden und auch noch nie so lange auf die Burger warten müssen! Aber kurz geschmeckt hat dann alles ganz passabel und hier ein Zitat von Magon: "Gib uns einen McFlurry und die Welt ist für uns in Ordnung!"

In diesem Sinne lassen wir den heutigen Tag mit ESC-Schauen ausklingen :-)

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