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Montag, 11. Juli 2016

auf der Elbe unterwegs

Heute war das morgendliche Motto Ausschlafen. Daher sind wir erst kurz nach 9 Uhr vom Hotel losmarschiert zu den Landungsbrücken. Dort haben wir uns dann ein Ticket für eine Hafenfahrt in einer Barkasse (kleines Böötle) gekauft und nach einem kurzen Spaziergang am Hafen, sind wir auch schon in der 'Iris' gesessen und um 10:20 ging es los. Einmal quer durch den Hafen gefahren, vorbei an den riesigen Containerschiffen und dann noch durch die Speicherstadt.
einfach riesig so ein Containerschiff
In die Speicherstadt kann man ja nur mit den kleinen Barkassen reinfahren und daher haben wir uns genau aus diesem Grund für die wendige 'Iris' entschieden. Die Speicherstadt ist ein historischer Lagerhauskomplex im Hafen. Sie steht seit 1991 unter Denkmalschutz und ist seit dem 5. Juli 2015 mit dem benachbarten Kontorhausviertel auf der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.
Speicherstadt
Nach so einer netten Bootstour hat man natürlich mächtig Hunger und so sind wir gleich mal bei der Nordsee eingefallen und haben uns ein fischiges Mittagessen gegönnt. Direkt am Hafen schmeckt das natürlich gleich nochmal so gut. Danach sind wir zur Cap San Diego geschlendert. Die Cap San Diego ist ein Stückgutschiff, das als Museumsschiff an der Überseebrücke  liegt. Das 1961 gebaute Schiff wurde im Liniendienst mit Südamerika eingesetzt. Wie die meisten Linienfrachter in diesem Fahrtgebiet, wurde es ab den 1980er-Jahren mehr und mehr von Containerschiffen verdrängt.
Margit im Maschinenraum der Cap San Diego
Um 14 Uhr startete dann die nächste Free-Walking Tour, die wir keinesfalls versäumen durften. Diesmal war es die Tour Hafen und St.Pauli. Auch heute war die Tour wieder sehr ausführlich und machte unheimlich viel Spaß. Vom Hafen bis zu Reeperbahn und auch bis zur verbotenen Herbertstraße sind wir marschiert.
hier beginnt St.Pauli
Die Herbertstraße (ehemals Heinrichstraße) ist eine Straße, die seit Beginn der Bebauung im 19. Jahrhundert zur Prostitution (von heute rund 250 Frauen) genutzt wird. Die Straße ist etwa 100 Meter lang und seit 1933 an beiden Enden mit Barrieren abgesperrt, so dass kein Einblick von außerhalb möglich ist. An diesen Barrieren sind seit den 1970er Jahren Schilder angebracht, die Minderjährigen und Frauen den Zutritt zu verbieten versuchen. Diese Schilder wurden von der Polizei „zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung“ und auf Bitten der Prostituierten angebracht. Juristisch ist die Herbertstraße allerdings ein öffentlicher Weg und darf von jedermann betreten werden. Allerdings wird Frauen davon abgeraten, da diese dort von den Prostituierten beschimpft und teilweise sogar mit Gegenständen beworfen werden. In den Häusern an der Herbertstraße sitzen die Prostituierten auf Hockern in Schaufenstern, präsentieren sich und warten auf Freier oder sprechen die männlichen Passanten bei geöffnetem Fenster an. Zur Zeit des Nationalsozialismus herrschte ein Verbot von Striptease und Prostitution. Da jedoch ein Verbot des auf St. Pauli typischen Gewerbes nicht konsequent durchgesetzt werden konnte, wurden diese Tätigkeiten nur in einer Gasse geduldet – in der Herbertstraße. Damit niemand im Vorbeigehen sehen konnte, was eigentlich nicht sein durfte, ließ die Gauleitung Sichtblenden an beiden Enden der Straße errichtet,welche bis heute noch dort stehen.
Sichtblenden an der Herbertstraße
Nach der Tour sind wir dann gemütlich zum Hotel geschlendert und dort habe ich die Freizeitkleidung gegen Sportkleidung getauscht und bin entspannte 5,3km durch die Stadt gejoggt. Eine Stadt laufend kennen zu lernen, ist eine ganz neue Erfahrung für mich, aber ich bin wirklich begeistert, wie schnell man problemlos eine Runde läuft, wenn man permanent neugierig ist, was wohl hinter der nächsten Ecke kommt.

Das Abendessen haben wir heute in einem mexikanischen Restaurant gegenüber vom Hotel eingenommen.

Der heutige Abend war der einzige Faulenzerabend, den wir uns in Hamburg gönnten.

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